Nach dem Entwurf von Zaha Hadid entstand in der Grazer Altstadt ein serviciertes Apartmenthaus für Kurz- und Langzeitgäste. Mit „ARGOS" setzte die irakisch-englische Architektin sich gegen zehn renommierte Mitbewerber durch. Das Haus gliedert sich in eine zweigeschossige Sockelzone, ausgeführt als zurückgesetzte Structural Glazing Fassade und eine darüber liegende Lochfassade mit asymmetrisch angeordneten, nach außen gewölbten Fensterlaibungen, den sogenannten „Bubbles" (engl. für „Blasen") – Zaha Hadids unkonventionelle Interpretation einer zeitgemäßen Lochfassade. Der Projektname „ARGOS" ergab sich in Anlehnung an den Mythos vom griechischen Riesen Argos mit seinen hundert Augen – durch die hindurch die Gäste des Boardinghouses einen einzigartigen Ausblick auf die Grazer Innenstadt genießen.
Auf der in Ortbeton erstellten Hauptfassadenebene wurde zunächst eine Unterkonstruktion aus Brettschichtholz montiert. Die Außenhülle der „Bubbles" ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) gefertigt und wurde mit zwischenliegender Wärmedämmung auf die Unterkonstruktion aufgesetzt; deren innenliegende Verkleidung wird mit Gipsplatten ausgebildet. In die Holzkonstruktion eingesetzt ist eine tragende Verglasung aus Zweifach-Isolierglas, teils mit Sonnenschutz- und teils mit Wärmeschutzfunktion ausgerüstet. Die Fensterelemente mit den öffenbaren Klappflügeln wurden in einen millimetergenauen Ausschnitt der raumabschließenden Verglasung eingepasst und mit Glasleisten fixiert. Dass die 48 Klappflügel mit abgerundeten Ecken gefertigt werden sollten, war nur eine weitere Herausforderung, die Sauritschnig mit Janisol Arte 2.0 meisterte: Das Profil lässt sich auch problemlos biegen.